Sankt Dominicus Kirche
Das Gemeindeleben der katholischen Gropiusstädter begann 1966 in Kellern in der Wutzkyallee in einem Haus, in dem der Pfarrer wohnte. Seine Wohnung war gleichzeitig Gemeindebüro und Bibliothek. Gottesdienste fanden im Festsaal der Schule am Wildmeisterdamm statt.
Erst 1969 begann man mit dem Bau des Gemeindezentrums, das in Teilen 1971 eröffnet werden konnte, allerdings noch ohne Kirche. Diese wurde ab 1975 in einem eigenwilligen Architekturstil (Nachkriegsmoderne) errichtet und 1977 von Kardinal Bengsch geweiht. Architekten waren Hans Schädel und Herrmann Jünemann. Für die Innenausstattung sorgte Hubert Elsässer, der auch eine Brunnenskulptur für den Hof der Schule schuf, die zum Gebäudekomplex gehört. Das Kirchenschiff ist quadratisch und der Andachtsraum unter der Kuppel kreisförmig.
Die ungewöhnliche Sankt Dominicus Kirche heißt im Gropiusstädter Volksmund „Melitta-Kirche“, oder auch St. Melitta, weil die gerippte, kegelstumpfförmige Kuppel über dem Sakralraum aussieht, wie ein auf den Kopf gestellter Melitta-Kaffeefilter! Es gibt diese Kirche - ihrer äußeren Form nach – mehrmals in Berlin: Außer St. Dominicus gibt es noch die St. Markus Kirche im Falkenhagener Feld und die Kirche Zu den heiligen Märtyrern von Afrika in Lichtenrade.
Der freistehende Glockenturm neben der Kirche, Campanile genannt, ist aus Beton und trägt das stilisierte Kreuz aus vier golden leuchtenden Platten. Obwohl der Turm flach wirkt, beherbergt er die Glockenstube für die 294 kg schwere Bronzeglocke, die von Petit & Gebr. Edelbrock 1976 gegossen wurde. Sie trägt die passend zur Gründungsurkunde der Gropiusstadt die Inschrift: CONCORDIA ET PAX“ und klingt auf den Schlagton C.
Seit 2018 befindet sich im Sakralraum der Kirche ein Lichtkreuz des Künstlers Ludger Hinse, das je nach Tageszeit und Lichteinfall in unterschiedlichen Farbnuancen schillert.
Das Gemeindezentrum und die Kirche stehen unter Denkmalsschutz.
Text:
Hans-Georg Miethke